Nachhaltigkeit vs. Digitalisierung? Von New Work und nachhaltigen Unternehmen Autor: Katharina Bonn

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind für das Leben auf der Erde überlebenswichtig. Deshalb reicht individuelles Engagement nicht mehr aus. Als Unternehmer:innen – ob ihr nun ein kleines, mittelständisches oder großes Unternehmen führt – könnt ihr diesbezüglich mehr ausrichten, als euch vielleicht bewusst ist. Ein großes Thema im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit ist die Digitalisierung. Während bestimmte digitale Prozesse dem Umweltschutz eher abträglich sind, könnt ihr die Digitalisierung auf der anderen Seite aber auch nutzen, um den Workflow eures Unternehmens nachhaltiger zu gestalten. Wir haben uns das Ganze mal etwas genauer für euch angesehen. Bevor wir uns auf die Fakten stürzen, sollten wir uns jedoch darüber im Klaren sein, was der Begriff Nachhaltigkeit alles beinhaltet.

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Wie wird Nachhaltigkeit definiert?

Nachhaltigkeit als Begriff fand schon sehr früh Erwähnung in der Geschichte. Carl von Carlowitz, ein Oberberghauptmann aus Freiberg, prägte das Konzept im Zusammenhang mit Waldwirtschaft. Er lebte von 1645 bis 1714 und setze sich dafür ein, dass nur so viele Bäume auf einmal gefällt werden durften, dass der natürlichen Regeneration des Waldes nichts im Wege stand. Das Ziel: Der Erhalt des Waldes durch nachhaltiges Handeln.

Heute definieren wir den Begriff Nachhaltigkeit anders. Diese Definition findet sich im Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. In diesem wurde 1987 festgehalten, dass Nachhaltigkeit „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Was dabei nicht vernachlässigt werden darf, sind die Voraussetzungen, was Wachstum, Vermögen und deren Verteilung auf der Welt betrifft. Hierbei gibt es zwischen dem globalen Norden und Süden erhebliche Unterschiede.

Wirtschaftlich wird Nachhaltigkeit dahingehend definiert, dass sie nicht erst dann gefördert werden soll, wenn Gewinne an soziale- oder Umweltprojekte gespendet werden. Vielmehr soll von Anfang an umweltschonend und sozial gewirtschaftet werden.

Die Nachhaltigkeit kann in drei unterschiedliche Säulen aufgegliedert werden.
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein grünes Konzept: Es umfasst auch soziale und ökonomische Bereiche.

Was sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit?

Es ist eben schon angeklungen: Nachhaltigkeit kann und sollte nicht nur auf einen Bereich limitiert werden. Dies wird sehr schön von den drei Säulen der Nachhaltigkeit veranschaulicht – Ökologie, Ökonomie und Soziales.

  1. Ökologische Nachhaltigkeit
    Mit ökologischer Nachhaltigkeit ist gemeint, dass natürliche Ressourcen bewusst und sparsam genutzt werden. Eine Handlungsanweisung lautet: Nicht-nachwachsende Rohstoffe nutzen, die in gleichem Maße durch erneuerbare ausgeglichen werden können. Darüber hinaus wird auch die Gesundheit der Ökosysteme sowie das Vermeiden von Emissionen zur ökologischen Nachhaltigkeit gezählt.
  2. Ökonomische Nachhaltigkeit
    Hinter dem Begriff der ökonomischen Nachhaltigkeit verbirgt sich eine Verbindung aus profitorientiertem Wirtschaften und dem Verfolgen von perspektivischen Strategien. Weitere Bestrebungen, die unter ökonomische Nachhaltigkeit fallen, sind eine Steigerung der Lebensqualität, die Förderung von Projekten zum Umweltschutz, fairen Handel zu betreiben, die Staatsschulden nicht weiter zu erhöhen und somit eine Belastung der folgenden Generationen zu verhindern.
  3. Soziale Nachhaltigkeit
    Soziale Nachhaltigkeit bedeutet, so zu handeln, dass das Gemeinwohl gefördert wird. Darunter fällt die Bekämpfung von Armut, sodass Grundbedürfnisse erfüllt werden können, die Geschlechter nicht unterschiedlich behandelt werden und Chancengleichheit herrscht.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Nachdem wir uns in der Kurzform angesehen haben, wofür die drei Säulen der Nachhaltigkeit stehen, ist es für euch als Unternehmer:innen natürlich spannend zu erfahren, wie sich diese Prinzipien auf die Arbeitswelt anwenden lassen. Zunächst einmal sollte darauf geachtet werden, dass mit endlichen Rohstoffen, Energie und Wasser sorgsam umgegangen wird.

Die ökonomische Nachhaltigkeit sieht vor, dass der Profit mehr und mehr in Weiterbildungen, neue Teammitglieder sowie in zeitgemäße Maschinen investiert wird. Nachhaltigkeit aus einer sozialen Perspektive heraus zu verfolgen, heißt Mitarbeitende fair zu entlohnen, ihre Interessen zu wahren und ihnen freie berufliche Entfaltung zu ermöglichen. Zusätzlich soll das Handeln von Unternehmen dem Gemeinwohl dienen.

Nachhaltigkeit: Wie profitiert euer Unternehmen davon?

Dass nachhaltige Unternehmen nicht nur ein Trend sind, ist klar. Wie eingangs bereits erwähnt, können wir es nur schaffen, nachfolgenden Generationen ein schönes Leben auf diesem Planeten zu bieten, wenn wir zusammen an den Nachhaltigkeitszielen arbeiten. Neben dem großen Nutzen für unsere Gesellschaft gibt es noch weitere Vorteile, die ihr als Unternehmer:innen dadurch habt. Dazu gehören die folgenden Aspekte:

  • Nachhaltige Unternehmen sind gefragt. Im Klartext bedeutet das: Die Außenwirkung und Reputation eines Unternehmens wird durch eine nachhaltige Firmenphilosophie verbessert. Dadurch erhöht sich die Attraktivität von Arbeitsstätten für Mitarbeitende und Bewerber:innen.
  • Für Kund:innen und Investor:innen, die auf Nachhaltigkeit setzen, wird euer Unternehmen ebenfalls attraktiver.
  • Durch Nachhaltigkeit können Kosten gesenkt werden. Dazu zählen auch Energiekosten, die durch sparsamen Umgang vermindert werden können.

Mehr über die Vorteile für euer Unternehmen und das Thema ESG erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Kein Arbeitstag ohne Einfluss der Digitalisierung: So ist es für viele Arbeitnehmer:innen. © Shutterstock, insta_photos
Es gibt wohl kaum Branchen, in denen die Digitalisierung noch nicht Einzug gehalten hat. © Shutterstock, insta_photos

Digitalisierung in der Arbeitswelt

Bevor wir zu dem Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Digitalisierung kommen, müssen wir uns erst einmal ansehen, was genau mit der Digitalisierung der Arbeitswelt gemeint ist. Unter Digitalisierung versteht man eine Veränderung von Abläufen, die mehr und mehr digital vonstatten gehen. Die Digitalisierung von Prozessen ist dabei jedoch keineswegs nur für das IT-Team eines Unternehmens von Bedeutung.

Vielmehr ist das digitale Arbeiten mittlerweile so gut wie in jeder Branche und Abteilung ein elementarer Bestandteil. Kein Wunder, sorgt die Digitalisierung doch dafür, dass zum Teil mühsame Prozesse optimiert werden können. Dies betrifft unter anderem die Geschwindigkeit. Ein Beispiel: Maschinen, die über digitale Schnittstellen verfügen, können sich mit anderen Maschinen vernetzen. Dadurch können Produktionsabläufe beschleunigt und vereinfacht werden.

Auch die Nutzung und Bereitstellung von gemeinsam genutzten Daten wird für Mitarbeitende leichter. So gibt es mittlerweile Clouds, die beispielsweise von Produktions-, Einkaufs- und Vertriebsabteilungen für einen unkomplizierten Informationstransfer genutzt werden können.

Allerdings muss dabei auch bedacht werden, dass sich Unternehmen an die sich schnell verändernden Abläufe ebenso zügig anpassen müssen. Mit dem Tempo Schritt zu halten, kann herausfordernd sein. Schließlich müssen etablierte Unternehmensstrukturen angepasst werden, was ein entsprechendes technisches Know-how, Software und andere neue Arbeitsmittel voraussetzt. Die Lösung besteht in einer guten Vorbereitung und Strukturierung vor der Einführung solcher Neuerungen. Dies ist jedoch noch einmal ein ganz eigenes Thema für sich.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Geht das überhaupt? © Shutterstock, Troyan
Die ganz große Frage: Wie lassen sich Nachhaltigkeit und Digitalisierung miteinander vereinbaren? © Shutterstock, Troyan

Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Passt das zusammen?

Wie wir festgestellt haben, kann die Digitalisierung immense Vorteile mit sich bringen. Doch wie steht es um ihre Nachhaltigkeitsbilanz? Erst einmal müssen Arbeitsgeräte hergestellt werden, wodurch Energie und Ressourcen verbraucht werden. Zudem werden durch die Digitalisierung höhere Anzahlen an Rechenzentren und Netzinfrastrukturen benötigt. Diese benötigen wiederum Ressourcen in Form von Energie und Rohstoffen, um am Laufen gehalten zu werden.

Ein ganz alltägliches Beispiel aus der Arbeitswelt: Der E-Mail-Verkehr von Mitarbeitenden und Kund:innen, Videokonferenzen und Co, die durch die Corona-Pandemie eher zu- als abnehmen. Wusstet ihr, dass die Informationstechnik bis zu vier Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verursacht? Ein nicht unerheblicher Anteil.

Transparenz, leichter Zugang und Effizienz

Auf der anderen Seite kann die Digitalisierung einem nachhaltigen Handeln aber auch zuträglich sein, indem der Umweltschutz durch digitale Prozesse vorangebracht und Informationen für die breite Masse transparent zugänglich gemacht werden. Auch durch die Vernetzung von wirtschaftlichen Abläufen ergeben sich neue Optionen, die Effizienz zu erhöhen und Prozessoptimierungen vorzunehmen. Diese können dann wiederum dafür sorgen, dass weniger natürliche Ressourcen gebraucht werden und die Umwelt geschont wird.

Auch für die Einhaltung von Umweltstandards und die Überprüfung durch ein Umweltmanagementsystem ist die Digitalisierung klar von Vorteil, auch wenn hierfür Ressourcen verbraucht werden müssen. Hier wollen wir einmal einhaken.

Der Nutzen der Digitalisierung beim betrieblichen Umweltmanagement

Beim betrieblichen, digitalen Umweltmanagement werden Umweltstandards für alle sichtbar und einsehbar gemacht, wodurch sie besser überprüft werden können. Darüber hinaus kann die Digitalisierung für Folgendes genutzt werden:

  • das Managen unterschiedlicher Wertschöpfungsketten,
  • der Realisierung von Standards, die umweltrechtlich gefordert werden,
  • eine verbesserte Messtechnik sowie erhöhte Sensorik,
  • Daten, die in hoher Geschwindigkeit abgerufen werden können,
  • die Überprüfung des Energieverbrauchs einer Maschine/Anlage und somit die Möglichkeit, effektiv einzugreifen.

Über betriebliches Umweltmanagement und die ISO 14001 erfahrt ihr in diesem Beitrag mehr.

So könnt ihr digitale Prozesse im Unternehmen so nachhaltig wie möglich gestalten. © Shutterstock, Stock Rocket
Es gibt Möglichkeiten, Digitalisierung im Arbeitsleben so gut wie möglich nachhaltig zu gestalten. © Shutterstock, Stock Rocket

Wie kann Digitalisierung im Unternehmen möglichst nachhaltig gestaltet werden?

Generell ist es wichtig, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht als zwei große, separate Themen unserer Zeit betrachtet werden, sondern zusammen. Mancherorts wird aus diesem Grund schon eine Zusammensetzung der englischen Begriffe Digitalization und Sustainability gebraucht, aus dem sich die sogenannte “Digitainability” ergibt. Auch wenn Digitalisierung in vielen Branchen unerlässlich ist, könnt ihr mit folgenden konkreten Tipps dazu beitragen, dass der Umwelt so wenig wie möglich geschadet wird.

  1. Entscheidet euch für ein Webdesign, das so datenarm wie möglich ist. Dadurch kann der Energieverbrauch effizient verringert werden. Wie das funktioniert? Das Design sollte möglichst schlank sein und auf unnötige Verzierungen verzichten.
  2. Wie grün ist euer Server Hosting? Es ist vielleicht nicht die erste Frage, über die man nachdenkt, wenn der Begriff nachhaltige Unternehmen fällt. Sie ist jedoch nicht unerheblich. Wenn ihr euch nämlich für grüne Anbieter:innen entscheidet, könnt ihr durch eure Internetpräsenz glänzen und die Umwelt dabei so wenig wie möglich belasten.
  3. Wusstet ihr, dass der Datenschutz ebenfalls eine Rolle spielt, wenn es um Nachhaltigkeit geht? Je weniger getrackt wird, desto weniger Datenverkehr entsteht. Dadurch kann ebenfalls Energie gespart werden. Durch eine verringerte Anzahl an Tracking-Optionen ist eure Seite übrigens nicht nur energieeffizienter, ihr tut auch etwas für die Benutzer:innenfreundlichkeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass ihr auf die notwendigen Datenschutzrichtlinien verzichten sollt, diese sind schließlich gesetzlich verpflichtend.

Was ist digitale Nachhaltigkeit?

Wir haben bis dato viel darüber gesprochen, was Nachhaltigkeit für euer Unternehmen bedeutet, wo Digitalisierung ins Spiel kommt und wie beides zusammenhängt. Um das Ganze abzurunden, wollen wir euch ein Konzept nicht vorenthalten: das der digitalen Nachhaltigkeit. Darunter versteht man die Bereitstellung von digitalen Ressourcen. Das ultimative Ziel? Digitale Produkte und Wissen sollen für Menschen auf der ganzen Welt frei verfügbar sein, wodurch wiederum mehr Chancengleichheit geschaffen werden soll. Die Kosten sollen dabei so niedrig wie möglich gehalten werden und konstant verfügbar sein.

Die Arbeitssicherheit Sofort steht für digitale Arbeitsschutzprodukte. © Shutterstock, G-Stock Studio
Arbeitsschutz kann mit der Arbeitssicherheit Sofort digital und rechtssicher umgesetzt werden. © Shutterstock, G-Stock Studio

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Zusammenfassend können wir sagen, dass überall dort, wo Digitalisierung zum Einsatz kommt, die Frage der Nachhaltigkeit miteinbezogen werden muss. Digitale Prozesse können der Nachhaltigkeit in einigen Belangen schaden, gleichzeitig können sie aber auch klug genutzt werden, um das Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung voranzubringen. Ihr merkt: Es ist ein zweischneidiges Schwert. Was sicher ist? Es lohnt sich für unseren Planeten und für euch als Unternehmer:innen, auf ein nachhaltiges Unternehmen zu setzen.

Auch wir von der Arbeitssicherheit Sofort möchten immer weiter dazulernen und die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz so effektiv wie möglich umsetzen. Das Thema Digitalisierung ist in Verbindung mit dem Arbeitsschutz eines unserer Kernthemen. Wir bieten euch über unsere Plattform SMART CAMPUS verschiedene digitale Arbeitsschutzprodukte an. Dazu gehört unter anderem die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen sowie verschiedene Mitarbeiterunterweisungen, die online durchgeführt werden können. Gerne stehen wir euch auch bei allen aufkommenden Fragen beratend zur Seite. Wir freuen uns auf eure Anfrage!

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Beitragsbild: © Shutterstock, DimaBerlin

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