Ausbildungsbetriebe Fachkraft in Eigenproduktion – 10 Vorteile einer betrieblichen Ausbildung für Unternehmen

Die betriebliche Ausbildung ist ein zentrales Element zur Sicherung von Fachkräften. Während viele Unternehmen mit den Auswirkungen des Fachkräftemangels sowie demografischen Wandels kämpfen, ist die Investition in die Ausbildung junger Menschen ein bewährter und nachhaltiger Ansatz.

Erfahrt hier, welche Vorteile eine Ausbildungsstelle für euer Unternehmen bietet.

Arbeitgeber zeigt Auszubildenden eine Anwendung am PC. © Adobe Stock, goodluz

Der Fachkräftemangel ist in Deutschland nach wie vor deutlich spürbar. Es ist eine große Herausforderung, geeignete Arbeitnehmer:innen zu finden, die sowohl die fachlichen Qualifikationen mitbringen als auch sich optimal ins bestehende Teamgefüge integrieren. Der gesamte Prozess ist oft ein organisatorischer Kraftakt, beansprucht Ressourcen und birgt stets die Gefahr, dass es menschlich oder fachlich nicht passt. Dann werden eine erneute Suche sowie Neubesetzung fällig – eine teure und auch frustrierende Erfahrung.

Die Lösung: Die gewünschten Fachkräfte selbst ausbilden.

Obwohl dies naheliegend ist, schrecken viele Unternehmen davor zurück, selbst auszubilden, und lassen sich damit wesentliche Vorteile entgehen.

In diesem Beitrag zeigen wir euch, welche Vorteile die betriebliche Ausbildung für euer Unternehmen bringt und warum sich diese nicht nur für die Auszubildenden, sondern ganz besonders für euer Unternehmen lohnt.

1. Warum lohnt es sich, Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden?

Indem ihr die betriebliche Ausbildung eurer zukünftigen Fachkräfte direkt im eigenen Unternehmen übernehmt, könnt ihr von Anfang an gezielt Einfluss auf deren Entwicklung nehmen. So stellt ihr sicher, dass die Auszubildenden nicht nur die fachlichen Qualifikationen erwerben, die für ihre spätere Tätigkeit notwendig sind, sondern auch mit den spezifischen Anforderungen in eurem Unternehmen vertraut gemacht werden.

Erhalten die Azubis von euch während der Ausbildung das notwendige Wissen und die praktischen Fähigkeiten, verfügt ihr nach erfolgreichem Abschluss und einer Übernahme über umfangreich vorbereitete Fachkräfte, die genau die Kompetenzen mitbringen, die euer Unternehmen braucht.

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Punkt. Die externe Personalbeschaffung qualifizierter Arbeitskräfte kann zeitintensiv, aufwendig und teuer sein. Ihr seid nicht länger darauf angewiesen, auf dem umkämpften Arbeitsmarkt nach passenden Bewerber:innen zu suchen. Ihr bildet eure idealen Mitarbeiter:innen einfach selbst aus.

Ihr wollt mehr zum Thema Recruiting erfahren? In diesem Beitrag bekommt ihr alle relevanten Informationen zur internen und externen Personalbeschaffung.

Mitarbeiterin arbeitet mit einer Auszubildenden zusammen am PC und erklärt ihr wesentliche Zusammenhänge. © Adobe Stock, highwaystarz
Kostspielige und zeitraubende Recruiting- und Onboardingprozesse extern gewonnener Fachkräfte lassen sich durch betriebliche Ausbildungen im Unternehmen vermeiden. © Adobe Stock, highwaystarz

2. Wie könnt ihr durch betriebliche Ausbildungen langwierige Onboarding-Prozesse und Fehlbesetzungen vermeiden?

Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen kann mit erheblichen Herausforderungen verbunden sein: Sie ist häufig zeitaufwendig, kostenintensiv und bedeutet oftmals Stress für alle Beteiligten.

Mit folgenden Herausforderungen kann das Onboarding extern gewonnener Fachkräfte einhergehen:

  • Zeit- und kostenintensive Integration in die bestehenden Prozesse: Extern gewonnene Fachkräfte müssen nicht nur von euch in ihre Aufgaben eingeführt, sondern auch mit den internen Abläufen, Programmen und Tools vertraut gemacht werden.
  • Eingliederung ins Team: In ein bestehendes Teamgefüge müssen neue Mitarbeiter:innen behutsam integriert werden.
  • Andere Arbeitsweisen als möglicher Konfliktpunkt: Ihr bisheriger Bildungs- und Berufsweg hat einen entscheidenden Einfluss auf die neuen Beschäftigten. Sie bringen von ihren ehemaligen Arbeitgeber:innen Vorgehensweisen mit, die möglicherweise nicht zu den Strukturen eures Unternehmens passen. Gerade bei langjährigen und erfahrenen Arbeitnehmer:innen ist die Bereitschaft, vertraute und erfolgreich genutzte Lösungen und Methoden aufzugeben und sich auf neue Abläufe einzulassen, oft begrenzt. Dies kann zu Unstimmigkeiten im Arbeitsalltag und schlimmstenfalls zu Konflikten führen.
  • Fehlbesetzung trotz positiven Ersteindrucks: Nicht immer entspricht die neue Fachkraft den Erwartungen, die das positive Vorstellungsgespräch zuvor suggerierte. In manchen Fällen kommt ihr sogar zu der Erkenntnis, dass der Neuzugang nicht die beruflichen oder sozialen Anforderungen erfüllt. Dann beginnen die kosten- und zeitintensive Suche sowie die Einarbeitung erneut.

Gezielt Fachkräfte ausbilden statt riskant einstellen

All diese Risiken lassen sich deutlich verringern, wenn ihr auf Fachkräfte setzt, die ihr seit dem ersten Ausbildungstag begleitet habt. Diese Mitarbeiter:innen kennen eure Prozesse und Methoden von Grund auf und nutzen sie bereits erfolgreich. Sie haben eure Arbeitsweise verinnerlicht und müssen nicht erst von euch überzeugt werden, diese umzusetzen.

Oft sind sie schon seit dem ersten Tag ihrer Ausbildung ein Teil des Teams und fest in die Unternehmenskultur eingebunden. Durch die gemeinsame Lernzeit kennt ihr ihre Stärken, ihre Entwicklung und ihre Potenziale und könnt so eine fundierte Entscheidung für eine langfristige Zusammenarbeit treffen. Fehlbesetzungen und häufige Personalwechsel könnt ihr so gezielt vermeiden.

3. Was tragen Auszubildende zur Entlastung und Unterstützung im Unternehmensalltag bei?

Gerade zu Beginn ihrer betrieblichen Ausbildung verfügen viele eurer Auszubildenden noch nicht über das nötige Fachwissen oder die Erfahrung, um komplexe Aufgaben übernehmen zu können oder zu dürfen. Trotzdem können sie schon früh einen wichtigen Beitrag im Unternehmen leisten und euer Team spürbar entlasten sowie den Arbeitsalltag erleichtern, indem sie bereits einfache, aber notwendige Aufgaben erledigen.

Durch die Übernahme von Routineaufgaben wie Ablage, Vorbereitungen und organisatorische Hilfeleistungen schaffen sie Freiräume für erfahrene Mitarbeiter:innen, die sich so besser auf verantwortungsvolle, komplexe und zeitkritische Aufgaben konzentrieren können. Zudem lernen die Azubis durch diese praktischen Erfahrungen und fühlen sich durch ihre Unterstützung als Teil des Teams.

Besonders in Zeiten personeller Engpässe oder erhöhten Auftragspensums kann dies eine hilfreiche Unterstützung sein, solange die Ausbildungsinhalte nicht darunter leiden.

Azubi in gelber Sicherheitsweste arbeitet selbstständig an einem PC im Lagerraum. © Adobe Stock, Monkey Business
Azubis erbringen oftmals bereits während ihrer betrieblichen Ausbildung wertvolle Leistungen für das Unternehmen und unterstützen dessen Wertschöpfung. © Adobe Stock, Monkey Business

4. Welche Leistungen erbringen Azubis während der betrieblichen Ausbildung?

Auszubildende können während der Lehrzeit bereits relevante Leistungen für euer Unternehmen erbringen und sind damit ein echter Mehrwert. Auch wenn sie noch in der Ausbildung sind, arbeiten sie bereits produktiv an Projekten mit und übernehmen relevante Aufgaben. Umfang und Nutzen hängen dabei selbstverständlich von Struktur und Branche eures Betriebs ab.

Wertschöpfung bereits während der Ausbildung

Es ist eine Tatsache: Die in eurem Unternehmen erlernten Fähigkeiten und Kenntnisse werden in der Regel bereits während der Ausbildungszeit in der Praxis angewendet. Dies kommt nicht nur dem Lernfortschritt der Azubis zugute, auch euer Unternehmen profitiert wirtschaftlich davon.

Auszubildende tragen durch ihre Mitarbeit unmittelbar zur Wertschöpfung eures Unternehmens bei, indem sie Arbeitsleistungen erbringen, die dem Betrieb direkt nutzen. In vielen Fällen tragen sie dazu bei, Erträge zu erwirtschaften, die die Kosten der Ausbildung teilweise oder sogar vollständig decken können. Manchmal übersteigen diese Erträge sogar die Ausbildungskosten.

5. Wie werden Innovation und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch Azubis gestärkt?

Junge Auszubildende sorgen für frischen Wind in eingefahrene Strukturen, denn sie kommen mit einem ganz anderen Blickwinkel in euer Unternehmen: Sie bereichern euer Team mit aktuellem Wissen aus der Berufsschule, stellen neugierige Fragen und betrachten die Prozesse unvoreingenommen. Für euren Betrieb kann gerade dieses Zusammenspiel aus jahrelanger Erfahrung und frischen Impulsen von großem Wert sein.

Außerdem regen Auszubildende dazu an, gewohnte Abläufe zu hinterfragen und etablierte Prozesse neu zu bewerten. Sie bringen neue Ideen ein, die ihr vorher vielleicht noch nicht erprobt oder in Betracht gezogen habt, und fordern euch damit heraus, euch mit anderen Lösungsansätzen auseinanderzusetzen.

Wettbewerbsfähig durch neue Ideen und Veränderungen

Unternehmen, die offen für Veränderungen und neue Perspektiven sind, fördern damit sowohl ihre Innovationskraft als auch ihre Flexibilität. Beides sind entscheidende Voraussetzungen für euer Unternehmen, um flexibler, schneller und effektiver auf technische Änderungen, Marktentwicklungen und Wünsche von Kund:innen zu reagieren. Das hilft eurem Unternehmen, langfristig in einem stetig wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben und stärkt eure Wettbewerbsfähigkeit.

Grafik zur Veranschaulichung der Anzahl der an die Agenturen für Arbeit und Jobcentern gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen zwischen 2019 und 2024.
Die Anzahl der an die Agenturen für Arbeit und Jobcentern gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen ging zu 2023/2024 zurück.

6. Warum bleiben selbst ausgebildete Fachkräfte dem Ausbildungsbetrieb treu?

Mit Arbeitnehmer:innen, die ihr in eurem eigenen Unternehmen ausgebildet habt, sichert ihr euch nicht nur Fachkräfte, die durch ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bestens auf die Anforderungen in eurem Unternehmen vorbereitet sind. Darüber hinaus erhaltet ihr motivierte Mitarbeiter:innen, die sich mit euren Unternehmenswerten und -zielen identifizieren und dadurch engagiert mitarbeiten.

Auszubildende entwickeln häufig eine enge Bindung zum Ausbildungsbetrieb. Wer sich während der betrieblichen Ausbildung ernst genommen, wertgeschätzt und gefördert fühlt, zeigt in der Regel auch eine höhere Loyalität gegenüber dem Unternehmen.

Gerade junge Fachkräfte suchen nach Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Durch gezielte Übernahmeangebote und klare Karrierewege könnt ihr diese Talente langfristig an euer Unternehmen binden.

7. Wie zahlt sich eure Positionierung als Ausbildungsbetrieb auf die Unternehmensmarke und -beziehungen aus?

Unternehmen, die ausbilden und junge Talente fördern, übernehmen Verantwortung, nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft. Sie leisten einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung und beweisen, dass sie langfristig denken und handeln.

Dieses Engagement wirkt sich positiv auf das Image eures Unternehmens aus, denn euer guter Ruf als Ausbildungsbetrieb steigert eure Attraktivität bei potenziellen Bewerber:innen, aber auch bei Kund:innen und Geschäftspartner:innen. Als Ausbildungsbetrieb geltet ihr als zukunftsorientiert und engagiert, was für eure Arbeitgebermarke im heutigen Konkurrenzverhalten um qualifizierte Arbeitskräfte entscheidend ist.

Die Ausbildungsqualität bestimmt euer Image

Dabei ist klar: Nicht jeder Azubi wird eurem Unternehmen langfristig als Fachkraft erhalten bleiben. Einige verlassen nach der betrieblichen Ausbildung oder später im Job euer Unternehmen und wechseln zu anderen Betrieben eurer Branche. Doch auch dann bleibt die Prägung durch die Ausbildung bei euch bestehen.

Die gesammelten Kenntnisse, Werte und Methoden nehmen eure ehemaligen Azubis mit und übertragen sie in ihr neues Arbeitsumfeld. Was sie bei euch gelernt haben, fällt also zwangsläufig auf euren Betrieb zurück – im Guten wie im Schlechten. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung kann so über die Unternehmensgrenzen hinauswirken und euren Ruf in der gesamten Branche stärken.

Mitarbeiter und Azubis sind um einen Arbeitsplatz versammelt und lachen. © Adobe Stock, Dragana Gordic
Die Ausbildung eigener Fachkräfte und das gemeinsame Wachsen mit den Azubis stärkt das Team und fördert den Zusammenhalt. © Adobe Stock, Dragana Gordic

8. Wie wirkt sich die betriebliche Ausbildung positiv auf die Unternehmenskultur aus?

Auch euer Team und die Unternehmenskultur profitieren von Auszubildenden. Sie bringen nicht nur frische Ideen und neue Perspektiven, insbesondere jüngere Generationen, die beispielsweise direkt aus der Schule kommen, tragen zusätzlich zu einer natürlichen Verjüngung des Teams bei. Diese Dynamik verschiedener Generationen kann sich positiv auf das Betriebsklima und die Innovationskraft eures Unternehmens auswirken.

Gemeinsames Wachsen als Team

Azubis sind ab dem ersten Tag ein aktiver Teil des Teams. Sie übernehmen, wie bereits erwähnt, Routineaufgaben, um Mitarbeiter:innen zu entlasten, unterstützen bei Tätigkeiten und bringen neue Ideen ein. Auch für bestehende Teammitglieder ist dies eine bereichernde Erfahrung: Sie geben ihr Wissen weiter, übernehmen Verantwortung in der Anleitung der Auszubildenden und erleben hautnah, wie sich diese zu kompetenten Fachkräften entwickeln. Dieses gemeinsame Wachsen fördert nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern auch den Zusammenhalt im Team.

Konstantes Teamgefüge durch eigens ausgebildete Fachkräfte

Darüber hinaus trägt die Ausbildung des eigenen Fachkräftenachwuchses langfristig zur Stabilität im Team bei. Das Risiko von Fehlbesetzungen und damit verbundenen häufigen Personalwechseln, die das Teamgefüge belasten und immer wieder Anpassungen einfordern, sinkt deutlich. Statt sich ständig auf neue Kolleg:innen einstellen zu müssen, wächst das Team mit den Azubis zusammen. Die zukünftigen Fachkräfte sind bereits integriert, bekannt und eingespielt. Die Schaffung von Vertrauen und Kontinuität ist entscheidend für die Stabilität und den Erfolg eures Teams.

Ihr wollt noch mehr darüber erfahren, wie ihr euer Team nachhaltig stärkt und eine positive Arbeitsatmosphäre aufbauen könnt? In diesem Beitrag geben wir euch hilfreiche Tipps, wie ihr den Teamgeist eurer Mitarbeiter:innen fördern könnt.

9. Welche Vorteile bringt der Ausbilderschein für euch und eure Mitarbeiter:innen?

Nicht nur euer Betrieb, sondern auch ihr selbst und eure verantwortlichen Mitarbeiter:innen profitieren von der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte und könnt euch dadurch beruflich weiterentwickeln. Der Erwerb des Ausbilderscheins ist weit mehr als die formale Berechtigung, Auszubildende in eurem Unternehmen betreuen zu dürfen. Er ist auch eine wertvolle Weiterbildung, die sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen stärkt.

Welche Vorteile bringt der Ausbilderschein?

Diese persönliche, fachliche und didaktische Weiterentwicklung, die mit dem Erwerb des Ausbilderscheins einhergeht, wirkt sich positiv auf das berufliche Leben und Fortkommen von euch und euren Mitarbeiter:innen aus. Die damit verbundenen Vorteile machen eine Ausbildung nicht nur zu einer Investition in andere, sondern auch in euch selbst.

Persönlicher Mehrwert durch den Ausbilderschein:

  • Erweiterung und Bestätigung eures fachlichen Know-hows
  • Beweis eurer Fähigkeit und Bereitschaft, Wissen verständlich zu vermitteln
  • Weiterentwicklung und Nachweis über entsprechende soziale Kompetenzen, wie z. B. Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Engagement
  • Aktiver Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und für die berufliche Zukunft junger Menschen
  • Wachsende Anerkennung im beruflichen und unternehmerischen Umfeld
  • Stolz und wachsendes Selbstbewusstsein durch die eingenommene Vorbildfunktion

Da es sich bei einem Großteil der Azubis zu Beginn ihrer Lehrzeit um Jugendliche handelt, unterliegen sie dem Schutz des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG). In diesem Beitrag geben wir euch einen Überblick, was das für euch bedeutet.

Mitarbeiter arbeitet einen Azubi im Rahmen seiner betrieblichen Ausbildung an technischen Geräten ein. © Adobe Stock, zinkevych
Azubis bringen neue Impulse ins Unternehmen und hinterfragen bestehende Prozesse. Auf diese Weise unterstützen sie den Erhalt und die Weiterentwicklung von Wissen im Betrieb. © Adobe Stock, zinkevych

10. Welchen Einfluss hat die betriebliche Ausbildung auf den Erhalt und die Entwicklung von Wissen im Unternehmen?

Die Betreuung von Auszubildenden wirkt sich auch unmittelbar auf den Wissensstand eures gesamten Teams aus und begrenzt sich dabei nicht nur auf die verantwortlichen Ausbilder:innen. Im beruflichen Alltag mit den Auszubildenden werdet ihr schnell feststellen können, dass ihr selbst euer Wissen auf den aktuellen Stand bringt oder sogar noch etwas dazulernt.

Zum einen kann das daran liegen, dass die Azubis aktuelles Fachwissen aus der Berufsschule mitbringen und frische Impulse für eure tägliche Arbeit geben. Zum anderen regen ihre Fragen dazu an, über gewohnte Abläufe und Zusammenhänge nachzudenken, Sachverhalte zu hinterfragen oder Themen noch einmal genau zu erklären.

Das bedeutet oft, dass ihr euch selbst intensiver mit der Materie auseinandersetzen und euch zum Teil mit Themen beschäftigen müsst, die eventuell für längere Zeit nicht auf eurer Agenda gestanden haben. Denn: Nur was man selbst verstanden hat, kann man auch wirklich erklären. So trägt die betriebliche Ausbildung nicht nur zur beruflichen Entwicklung der nächsten Generation bei, sondern auch zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Wissens in eurem Team.

Wie könnt ihr diese Vorteile einer betrieblichen Ausbildung für euer Unternehmen sichern und zukünftige Fachkräfte gewinnen?

Mit der Ausbildung im eigenen Betrieb gewinnt ihr Fachkräfte, die mit den Aufgaben und Prozessen in eurem Unternehmen vertraut sind, fester Bestandteil eines konstanten Teamgefüges werden und zur Unternehmensmarke, Leistungserbringung sowie zur Innovations- und Wissensentwicklung im Unternehmen beitragen.

Doch wie könnt ihr Auszubildenden, und damit eure Fachkräfte von morgen, gewinnen? Die Antwort: gezieltes Employer Branding und Kontakt zu den Berufseinsteiger:innen.

Mit den folgenden Maßnahmen könnt ihr euer Unternehmen in den Fokus potenzieller Auszubildender rücken und mit ihnen in Kontakt treten:

  • Klassische Stellenausschreibungen auf eurer Website und den gängigen Job- und Ausbildungsbörsen
  • Präsenz in den sozialen Netzwerken
  • Angebot von Betriebspraktika
  • Bildungspartnerschaften mit Schulen
  • Teilnahme an Veranstaltungen wie Ausbildungs- und Jobmessen oder Berufsinfotagen

Beitragsbild: © Adobe Stock, goodluz