Nachhaltigkeit im Unternehmen Homeoffice als ESG-Strategie? So wird Remote Work nachhaltig

Das Homeoffice ist seit Jahren fester Bestandteil des Unternehmensalltags und gilt für viele als nachhaltigere Alternative zur Präsenzarbeit. Wir zeigen euch, welchen Einfluss das Homeoffice auf Nachhaltigkeit hat, und geben euch einige Tipps, wie ihr es gezielt in eure ESG-Strategie integriert.

Mitarbeiterin arbeitet im Homeoffice und spricht in einem Online-Meeting.
Homeoffice ist fester Bestandteil des beruflichen Alltags. © Adobe Stock, Malik/peopleimages.com

Nachhaltigkeitsthemen nehmen in der Unternehmenswelt einen immer größeren Stellenwert ein. Immer mehr Unternehmen orientieren sich an den ESG-Kriterien und übernehmen Verantwortung – ökologisch, sozial und in ihrer Unternehmensführung. Diese Prinzipien integrieren sie gezielt in ihre ESG-Strategie und setzen sie unter anderem in der Organisation des täglichen Betriebs um.

In unserem Arbeitsalltag hat sich das Homeoffice mittlerweile fest etabliert. Laut dem Statistischen Bundesamt waren 2024 rund 24 Prozent der Erwerbstätigen jeden Arbeitstag im Homeoffice tätig.

Doch wie steht es um die Nachhaltigkeit im Homeoffice? In diesem Beitrag zeigen wir euch, welchen Einfluss das Arbeiten im Homeoffice auf die ESG-Kriterien hat und wie ihr es nachhaltig gestalten könnt.

Was sind die ESG-Kriterien?

ESG steht für die englischen Begriffe Environmental (E), Social (S) und Governance (G) und beschreibt die drei zentralen Bereiche nachhaltiger Unternehmensverantwortung.

Die ESG-Kriterien bilden die Grundlage der Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen. Sie unterstützen euch dabei, ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeitsziele in eurem Unternehmensalltag einzubeziehen.

Folgende Aspekte sind für die einzelnen ESG-Kriterien relevant:

Environmental / Umwelt (E): Wie umweltfreundlich ist euer Unternehmen?

  • Reduktion von Ressourcenverbrauch, Abfall und Emissionen
  • Steigerung der Energieeffizienz
  • Umgang mit Umweltrisiken sowie Schutz von Klima und Biodiversität

Social / Soziales (S): Wie geht euer Unternehmen mit Interessengruppen wie Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Lieferant:innen und der Gesellschaft um?

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Chancengleichheit und Inklusion
  • Faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen
  • Gesellschaftliches Engagement

Governance / Unternehmensführung (G): Wie wird euer Unternehmen geführt?

  • Führungsstrukturen
  • Unternehmensethik und Transparenz
  • Kontrolle, Compliance und Steuerung
  • Maßnahmen gegen Korruption
Unternehmer begrüßt potenzielle Investoren bei einem Meeting und schüttelt einem von ihnen die Hand.
Viele Investor:innen beziehen bei ihren Entscheidungen die ESG-Kriterien mit ein. © Adobe Stock, peopleimages.com

Was sind ESG-Strategien?

Eine ESG-Strategie umfasst alle Richtlinien und Maßnahmen zur Einhaltung der ESG-Kriterien. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen und langfristigen Handlungsplan für mehr Nachhaltigkeit in eurem Unternehmen. Das nachhaltige Wirtschaften und Arbeiten soll auf diese Weise zur festen Leitlinie eures Unternehmens werden.

Mit einer klaren ESG-Strategie übernimmt euer Unternehmen ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung, reduziert Risiken und sorgt dafür, die geltenden Standards und gesetzlichen Vorgaben, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für eine nachhaltige Beschaffung, einzuhalten.

Warum sind ESG-Strategien wichtig für euer Unternehmen?

Eine klar strukturierte und gut durchdachte ESG-Strategie bringt zahlreiche Vorteile für euer Unternehmen.

Hier eine Auswahl:

  • Reduziertes Risiko: Durch gezielte ESG-Maßnahmen lassen sich Risiken wie Ressourcenknappheit, hohe Fluktuation oder Korruption frühzeitig erkennen und minimieren.
  • Bessere Finanzierungsmöglichkeiten: Investor:innen berücksichtigen bei ihrer Entscheidung vermehrt die Integration der ESG-Kriterien. Eine klare und transparente ESG-Strategie erhöht eure Attraktivität für Kapitalgeber:innen.
  • Verbessertes Unternehmensimage: Eine überzeugende ESG-Strategie stärkt das Vertrauen von Kund:innen, Partner:innen und Mitarbeitenden in euer Unternehmen und zeigt euer Verantwortungsbewusstsein für Nachhaltigkeit.
  • Wettbewerbsvorteile: Mit einem klaren Fokus auf ökologische und soziale Verantwortung hebt ihr euch positiv von anderen Marktteilnehmer:innen ab und steigert eure Attraktivität als Arbeitgeber:in.
  • Reduzierte Kosten: Ein effizienter, ressourcenschonender Umgang – etwa durch den Einsatz wiederverwendbarer Materialien oder langlebiger Büroausstattung – senkt langfristig die Betriebskosten.
  • Verbesserte Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen: Indem ihr euch für faire Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und Sicherheit einsetzt, stärkt ihr das Vertrauen eures Teams und zieht gleichzeitig neue Fachkräfte an.
Autos stehen beidseitig im Stau während des Berufsverkehrs.
Durch die fehlenden Pendelwege verringert Homeoffice Emissionen sowie den Zeitverlust und Stress, die mit dem Arbeitsweg einhergehen. © Adobe Stock, Kadmy

Wie trägt Homeoffice zur ESG-Strategie bei?

Homeoffice hat das Potenzial, in vielfältiger Weise zur Umsetzung der ESG-Strategie und das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele in eurem Unternehmen beizutragen. Im Folgenden zeigen wir euch im Detail, wie Homeoffice zu den einzelnen ESG-Kriterien beitragen kann.

Environmental:

  • Reduzierte Emissionen: Der Wegfall täglicher Pendelwege senkt die anfallenden Emissionen pro Mitarbeiter:in erheblich.
  • Verringerter Ressourcenverbrauch: Weniger Präsenzarbeit macht größere Büros überflüssig. Eine geringere Bürofläche bedeutet weniger Energiebedarf für Heizung, Strom und Reinigung. Auch der Materialverbrauch – etwa bei Papier, Büromaterial oder Einwegprodukten – sinkt deutlich.
  • Nachhaltige Flächennutzung: Leerstehende Büroflächen können umgewidmet, verkleinert oder für gemeinschaftliche Nutzungskonzepte eingesetzt werden.

Social:

  • Bessere Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten, der Wegfall langer Pendelwege, bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sowie eine individuell gestaltbare Arbeitsumgebung steigern die Zufriedenheit und Motivation.
  • Weniger Stress und Burnout-Risiko: Mehr Autonomie und Zeitersparnis reduzieren psychische Belastungen und fördern die mentale Gesundheit.
  • Stärkere Mitarbeiterbindung: Die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten, wirkt sich positiv auf Loyalität und Arbeitgeberattraktivität aus.
  • Chancengleichheit: Mitarbeitende profitieren unabhängig vom Wohnort von denselben Arbeitsbedingungen.

Governance:

  • Digitalisierung und Compliance: Homeoffice fördert den Ausbau digitaler Strukturen und klarer Prozesse – von der IT-Sicherheit bis zur Dokumentation.
  • Klare Richtlinien: Einheitliche Vorgaben zu Datenschutz, Arbeitszeiten und Kommunikation stärken Transparenz und Verantwortlichkeit im Unternehmen.
  • Vertrauensbasierte Führung: Homeoffice stärkt moderne Führungsprinzipien wie Ergebnisorientierung und Vertrauen, anstelle einer reinen Anwesenheitskultur.
  • Datenschutz und Cyber-Governance: Durch den Umgang mit sensiblen Daten außerhalb der Firmenräume gewinnt IT-Sicherheit an Bedeutung. Regelmäßige Schulungen, Zugriffskontrollen und verschlüsselte Systeme werden zur Pflicht.
  • Faire Rahmenbedingungen: Eine gerechte Behandlung aller Mitarbeitenden – unabhängig davon, ob sie im Büro oder zu Hause arbeiten – ist Teil verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Eine Mutter sitzt im Homeoffice am PC und versucht, sich auf ihr Telefonat zu konzentrieren, während ihre beiden Kinder ihre Aufmerksamkeit einfordern.
Im Homeoffice ist es oft schwierig, private und berufliche Verpflichtungen konsequent zu trennen. © Adobe Stock, Valerii Apetroaiei

Welche negativen Auswirkungen hat das Homeoffice auf die ESG-Kriterien?

Nicht alles, was auf den ersten Blick vorteilhaft wirkt, ist ausschließlich positiv. Dies gilt auch für das Homeoffice. Neben den Vorteilen bringt es Herausforderungen mit sich, die bei der Umsetzung eurer ESG-Strategie berücksichtigt werden sollten.

Gesteigerter Energieverbrauch und zusätzliche Emissionen

Zwar fallen durch den Wegfall von Pendelwegen weniger Verkehrsemissionen an, gleichzeitig steigt jedoch der Energiebedarf in den Privathaushalten. Durch die Nutzung zusätzlicher Geräte, Beleuchtung und Heizung entstehen neue CO₂-Emissionen. Besonders kritisch ist der doppelte Energieverbrauch, wenn Büroflächen parallel betrieben werden, während ein Teil des Teams zu Hause arbeitet.

Soziale Auswirkungen

Im Homeoffice fehlt häufig der spontane Austausch mit Kolleg:innen. Es droht eine soziale Isolation und schlimmstenfalls eine Vereinsamung. Des Weiteren fällt im Homeoffice die Abgrenzung von Berufs- und Privatleben schwieriger und es kann zur ungewollten Vermischung der beiden Bereiche kommen. Arbeitnehmer:innen kann es schwerer fallen, nach der Arbeit abzuschalten, wenn sie sich in ständiger Nähe des Arbeitsplatzes befinden. Das kann zu Erschöpfung oder Frustration führen, da weder im Job noch im privaten Alltag eine klare Abgrenzung gelingt.

Unterschiedliche Arbeitsbedingungen erschweren die Chancengleichheit

Nicht jede:r Mitarbeiter:in hat die nötige Ausstattung oder die räumlichen Voraussetzungen, um effektiv im Homeoffice arbeiten zu können. Faktoren wie eine veraltete Hardware oder eine schlechte Internetverbindung können die Arbeit von zu Hause erheblich beeinträchtigen. Außerdem bevorzugen einige Beschäftigte die Tätigkeit im Büro, da sie sich dort besser konzentrieren und so leistungsstärker arbeiten können.

Gleichzeitig können Personen, die vor Ort arbeiten, bei spontanen Entscheidungen oder informellen Gesprächen Vorteile haben – was langfristig die Gleichbehandlung gefährdet. Karrieremöglichkeiten und Sichtbarkeit im Unternehmen können so im Homeoffice leiden, wenn nicht gezielt gegengesteuert wird.

Herausforderungen für die Unternehmensführung

Dezentral arbeitende Teams erfordern neue Führungsstrukturen. Ohne bewusste Planung drohen Informationslücken und Missverständnisse. Führungskräfte müssen lernen, stärker auf Vertrauen und Ergebnisorientierung zu setzen, klare Ziele zu formulieren und regelmäßiges Feedback zu geben. Wenn das nicht gelingt, kann das Betriebsklima leiden und die Zusammenarbeit an Transparenz verlieren.

Risiken für die IT-Sicherheit und den Datenschutz

Das Homeoffice stellt die IT und den Datenschutz eures Unternehmens vor besondere Herausforderungen. Die erhöhte Zahl der zu verwaltenden Geräte – insbesondere bei der Nutzung privater Hardware – verursacht zusätzlichen Zeit- und Organisationsaufwand für die IT-Abteilung. Zudem steigen die Anforderungen an Datensicherheit und Verschlüsselung, um sensible Unternehmensinformationen zu schützen.

Mehraufwand durch Digitalisierung

Die Einführung, Wartung und Schulung neuer Tools und Systeme verursacht zusätzlichen organisatorischen Aufwand. Gleichzeitig erfordert die digitale Dokumentation eine klare Governance-Struktur, um Verantwortlichkeiten und Informationsflüsse sauber zu regeln.

Eine Frau öffnet das Fenster weit, um zu stoßlüften.
Richtiges Heizen und regelmäßiges Stoßlüften verbessern das Raumklima im Homeoffice. © Adobe Stock, USeePhoto

Wie könnt ihr das Arbeiten im Homeoffice noch nachhaltiger gestalten?

Damit das Arbeiten im Homeoffice sowohl für eure Mitarbeiter:innen als auch für euch so nachhaltig wie möglich wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Arbeitsumfeld zu Hause so zu gestalten, dass es den ESG-Kriterien entspricht.

Hier haben wir 10 Tipps für Nachhaltigkeit im Homeoffice.

1. Nachhaltige Möbel und Büromaterialien

Setzt beim Arbeiten im Homeoffice auf eine nachhaltige Büroausstattung. Entscheidet euch beim Kauf bewusst für nachhaltige Materialien wie Holz oder recycelte Stoffe. Achtet dabei darauf, dass die Produkte mit den entsprechenden Siegeln – wie zum Beispiel Holz von Hier® – gekennzeichnet sind und unter Einhaltung ökonomischer, sozialer und ökologischer Standards produziert und geliefert wurden. Nachhaltige Büromöbel sind besonders langlebig und widerstandsfähig und lassen sich oft reparieren. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch umweltschonendender als ein Neukauf.

Auch beim Bürobedarf sollte die Nachhaltigkeit der Produkte im Vordergrund stehen. Nutzt recycelte oder recyclingfähige Artikel sowie Drucker mit Refill-Druckpatronen. Worauf ihr noch bei der nachhaltigen Büroausstattung achten müsst, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Pflanzen sind zudem nicht nur eine schöne Dekoration, sie verbessern auch die Luftqualität im Raum und fördern so die Konzentration und das Wohlbefinden.

2. Niedriger Strom- und Energieverbrauch

Beachtet beim Arbeiten im Homeoffice den Energieverbrauch der genutzten Geräte – sowohl bei denen, die ihr euren Mitarbeiter:innen zur Verfügung stellt, als auch bei privaten Geräten, die für den Remote Access genutzt werden. Mobile Endgeräte wie Laptops sind in der Regel energiesparender als Desktop-PCs. Achtet vor dem Erwerb neuer oder auch gebrauchter Geräte auf das Energielabel.

Schaltet die Geräte aus, wenn sie nicht im Gebrauch sind. Der Stand-by-Modus sollte vermieden werden. In Pausen lohnt sich der Energiesparmodus oder Ruhezustand.

Nutzt LED- oder Energiesparlampen, um den Stromverbrauch zu senken. Schaltet das Licht aus, wenn ihr den Raum verlasst. Strom aus erneuerbaren Quellen ist ebenfalls eine einfache und wirksame Maßnahme, schaut euch nach entsprechenden Anbieter:innen um.

3. Richtiges Heizen und Lüften

Gerade in den kälteren Jahreszeiten steigt der Energieverbrauch durch das Heizen im Homeoffice deutlich. Die ideale Raumtemperatur in Wohnräumen – je nach individuellen Wärmeempfinden – liegt bei 20 °C und sollte nicht unter 16 °C fallen, um Schäden am Gebäude zu vermeiden.

Für ein gutes Raumklima und zur Vorbeugung von Schimmel ist regelmäßiges Stoßlüften wichtig, mehrmals täglich für mehrere Minuten. Damit die Räume optimal mit Wärme versorgt werden, sollten die Heizkörper nicht durch Möbel oder Ähnlichem verdeckt werden. Dicht schließende Fenster und Türen helfen zusätzlich, Wärmeverluste zu minimieren.

4. Ressourcenverbrauch und Abfallmanagement

Versucht, den im Homeoffice anfallenden Abfall so weit wie möglich zu reduzieren. Trennt den Müll konsequent und recycelt. Vermeidet den Kauf und die Nutzung von Einwegplastik.

Gerade im Homeoffice habt ihr die Möglichkeit, euer eigenes Geschirr und Besteck zu nutzen sowie regionale und saisonale Lebensmittel für eure Mahlzeiten zu verwenden, um Verpackungsmaterialien und Transportwege einzusparen.

Indem ihr auf digitale Ablagen, Terminkalender und Kommunikationswege setzt, verringert ihr den Papierverbrauch deutlich. Fragt euch bei jedem Dokument, ob ihr es wirklich in Papierform benötigt, bevor ihr es druckt.

5. Klare Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben

Damit sich das berufliche Leben und der private Alltag nicht zu sehr im Homeoffice vermischen, ist es wichtig, klare Grenzen zwischen den beiden Bereichen zu ziehen. Verlagert daher die berufliche Tätigkeit idealerweise in einen Raum, wo ungestörtes und lärmfreies Arbeiten für euch möglich ist. Am besten ist ein separates Arbeitszimmer, in dem ihr auch die Arbeitsmittel nach Feierabend lassen könnt. So schafft ihr eine räumliche Trennung der beiden Bereiche.

Habt ihr keinen gesonderten Raum dafür zur Verfügung, nutzt andere Aufbewahrungslösungen, wie etwa separate Schubladen. Auf diese Weise schafft ihr einen bewussten Abschluss und verhindert, dass berufliche Gedanken in den Feierabend hineinwirken.

Eine Mitarbeiterin steht an ihrem höhenverstellbarem Schreibtisch und telefoniert.
Auch im Homeoffice gilt der Schutz der Gesundheit. Ergonomische Möbeln helfen, arbeitsbedingte Erkrankungen vorzubeugen. © Adobe Stock, epiximages

6. Isolation vermeiden

Um sozialer Isolation und potenzieller Vereinsamung im Homeoffice entgegenzuwirken, könnt ihr digitale Formate zum informellen Austausch schaffen. Dies können virtuelle Teamevents, Kaffee- und Mittagspausen oder gemeinsame Online-Spiele sein. Ermöglicht auch themenspezifische Austauschkanäle, z. B. in Chat-Programmen – etwa zu gemeinsamen Hobbys. So bleibt das Gemeinschaftsgefühl auch auf Distanz erhalten.

7. Arbeits- und Gesundheitsschutz im Homeoffice

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz eures Teams gilt auch beim Arbeiten zu Hause. Als Arbeitgeber:in seid ihr verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit eurer Mitarbeiter:innen sicherzustellen – auch im Homeoffice. So müsst ihr auch für die Tätigkeit im Homeoffice eine Gefährdungsbeurteilung erstellen.

Im Homeoffice sollte daher ebenfalls auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes gesetzt werden, durch etwa höhenverstellbare Schreibtische und Stühle sowie ausreichender und guter Beleuchtung, um gesundheitliche Risiken wie Augen- und Rückenbeschwerden vorzubeugen.

8. Klare Richtlinien und Organisation für die internen Prozesse

Sorgt auch im Homeoffice für klare Strukturen und Richtlinien, damit die internen Prozesse und eine effiziente Zusammenarbeit abseits des Büros sichergestellt sind. Etabliert dazu einheitliche und verbindliche Kommunikationswege, Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten. Projektmanagement-Tools und gemeinsame Kalender helfen dabei, Aufgaben zu koordinieren und Informationen für alle zugänglich zu machen. So bleibt das Team auch auf Distanz gut organisiert. Es sollte zudem sichergestellt sein, dass alle Beschäftigten digitalen Zugang zu den für ihre Tätigkeit relevanten Dokumenten haben.

9. Datenschutz und IT-Sicherheit

Eine sichere Verbindung zum Unternehmensnetz ist im Homeoffice essenziell. Durch VPN oder Remote-Desktop-Lösungen können geschützte Zugänge gewährleistet werden. Besonders unternehmenskritische und sensible Dokumente sollten vor unautorisierten Zugriffen, zum Beispiel durch Mitglieder des eigenen Haushalts, geschützt werden.

10. Bewusstseinsbildung und Unterstützung bei der ESG-Strategie

Nur wer versteht, worauf es bei Nachhaltigkeit ankommt, kann auch entsprechend handeln. Sensibilisiert daher euer Team für ESG-Themen, indem ihr Schulungen und Unterweisungen zu den verschiedenen Themenbereichen, etwa IT-Sicherheit, Umweltbewusstsein oder ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, anbietet.

Als Arbeitgeber:in habt ihr darüber hinaus die Möglichkeit, eure Mitarbeiter:innen – vor allem bei dauerhafter Arbeit im Homeoffice – mit Zuschüssen, beispielsweise für die Kosten des erhöhten Energieverbrauch oder der Anschaffung nachhaltiger, ergonomischer Homeoffice-Ausstattung, finanziell zu unterstützen.

Grafik zur Veranschaulichung der Anzahl von Erwerbstätigen im Homeoffice in 2024.
Rund ein Viertel der Erwerbstätigen war 2024 jeden Arbeitstag im Homeoffice tätig.

Homeoffice als Baustein eurer ESG-Strategie

Das Homeoffice ist längst mehr als nur eine flexible Arbeitsform – richtig umgesetzt kann es zu einem wichtigen Bestandteil eurer ESG-Strategie werden. Durch den bewussten Einsatz digitaler Technologien, klare Richtlinien und nachhaltige Arbeitsweisen leistet ihr einen Beitrag zu Klima- und Ressourcenschutz, fördert das Wohlbefinden eures Teams und stärkt gleichzeitig eine moderne, verantwortungsvolle Unternehmenskultur.

Wichtig ist, das Homeoffice nicht nur als kurzfristige Maßnahme zu sehen, sondern als festen Bestandteil eurer Nachhaltigkeitsstrategie zu begreifen. Achtet darauf, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen und die Unternehmensführung darauf abzustimmen.

So verbindet ihr wirtschaftliche Effizienz mit sozialer Verantwortung und zeigt, dass Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag nicht bei großen Projekten beginnt, sondern im Kleinen, am heimischen Schreibtisch.