Arbeitsmedizin: E-Health Mehr Effizienz dank Telemedizin Autor: Hannah Yeboah

Die körperliche und psychische medizinische Versorgung eurer Mitarbeitenden ist wichtig, aber auch zeitaufwendig. Das Zeitsparen ist nur einer der zahlreichen Gründe, weshalb euer Unternehmen von Telemedizin profitieren kann. In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche weiteren Vorteile euch Telemedizin bietet, welche Formen es gibt und wo ihre Grenzen liegen.

Themen in diesem Beitrag

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Was versteht man unter dem E-Health-Gesetz?

Das E-Health-Gesetz ist am 29. Dezember 2015 in Kraft getreten. Die längere Bezeichnung für das Gesetz ist “Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen”. Ziel ist es, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen und diese auch in die Medizin zu integrieren, damit Patient:innen von diesen Vorteilen profitieren können. Mit der Einführung war der Grundstein für eine sichere Telematikinfrastruktur und die Einführung von medizinischen digitalen Anwendungen gegeben.

Konkret hat sich das Gesetz zum Ziel gemacht, telemedizinische Leistungen zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Online-Sprechstunden oder die Beurteilung digitaler Röntgenaufnahmen. Auch bekommen Patient:innen eine elektronische Patient:innenakte von ihrer Krankenversicherung. Damit können sie auch digital auf ihre Daten zugreifen. Das E-Health-Gesetz hat es zudem ermöglicht, dass Telemedizin auch in der vertragsärztlichen Versorgung immer öfter Anwendung findet. Die Krankenkassen haben dies bis dahin immer wieder abgelehnt. Ein Teil der Frage, was Telemedizin ist, ist hiermit bereits beantwortet. Wir wollen uns ihr allerdings noch etwas genauer widmen.

Telemedizin ermöglicht es, dass medizinisches Personal die Werte der Patien:innen überwachen und Kolleg:innen per Videocall bei Behandlungen unterstützen kann. © Shutterstock, Zapp2Photo
Medizinisches Personal kann Kolleg:innen per Videocall bei Behandlungen unterstützen. © Shutterstock, Zapp2Photo

Was ist Telemedizin?

Für die Telemedizin gibt es keine einheitliche Definition – vielmehr deckt der Begriff eine ganze Reihe an Leistungen des Gesundheitswesens ab: darunter Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Beratung. Allen gemeinsam ist jedoch, dass die Leistungen digital, also telefonisch, über Apps oder über das Internet erbracht werden und die Entfernung der beteiligten Personen daher bei keiner der Leistungen relevant ist. Nicht einmal zeitlich müssen sie zwangsläufig denselben Termin wahrnehmen. Der Kontakt, der beispielsweise über Mail erfolgt, kann auch zeitversetzt stattfinden. Telemedizin betrifft zum einen den Kontakt zwischen Ärzt:innen und Patient:innen und zum anderen die Kommunikation unter Ärzt:innen. Doch was bedeutet Telemedizin konkret? Unter die Leistungen der Telemedizin, die auch als E-Health-Methoden bezeichnet werden, fallen beispielsweise:

  • Online-Sprechstunden,
  • Zweitmeinungsportale,
  • Videokonferenzen,
  • Telemonitoring.

Videosprechstunden

Eine der Methoden der Telemedizin ist die Videosprechstunde. Bis in das Jahr 2018 war es Ärzt:innen nicht erlaubt, ausschließliche Fernbehandlungen durchzuführen. Dank einer Änderung der Berufsordnung besteht für Ärzt:innen nun allerdings die Möglichkeit, ihre Patient:innen über den Videochat zu beraten – jedoch nur, wenn es ärztlich vertretbar ist. Eine Behandlung erfordert nämlich die physische Anwesenheits der Ärzt:innen.

Zweitmeinungsportale

Manchmal ist es wichtig, sich eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Dafür gibt es sogenannte Zweitmeinungsportale. In einigen Fällen übernimmt die Krankenkasse hierfür die Kosten. Die Unterlagen werden ganz einfach online eingereicht und ein Fragebogen wird ausgefüllt. Die zuständigen Ärzt:innen sprechen im Anschluss eine Empfehlung aus. Daneben besteht die Möglichkeit, eine begleitende Telefonberatung in Anspruch zu nehmen.

Videokonferenzen

Ein Vorteil der Telemedizin für Mediziner:innen ist, dass auch Besprechungen zwischen Fachleuten online stattfinden können – in Form von Videokonferenzen. Für den Austausch über Befunde und Behandlungen ist eine physische Anwesenheit oft nicht nötig, weshalb an diesen Stellen wertvolle Zeit gespart werden kann. Ärzt:innen können sich auf diese Art und Weise sogar während der Behandlung beraten. Neurolog:innen, die Zugriff auf Computertomographie-Bilder haben, können andere Neurolog:innen während der Behandlung der Patient:innen unterstützen.

Telemonitoring

Von Telemedizin ist die Rede, wenn Ärzt:innen per Fernüberwachung Zugriff auf medizinische Daten wie Blutdruck oder Herzfrequenz der Patient:innen haben. Das ermöglicht, dass Ärzt:innen Werte, die permanent überwacht werden müssen, ständig im Blick haben. Das Ganze ist dank smarter Messgeräte möglich.

Wie effizienzsteigernd Telemedizin wirkt, wird deutlich, wenn man sich anschaut, wie Telemedizin Rettungsdienst und Krankenhausarbeit beeinflusst. Denn auch im Rettungsdienst steht Telemonitoring an der Tagesordnung. Informationen über die Vitalparameter oder den Symptombeginn werden mobil an die Klinik übertragen. Dadurch kann das Team auf der Basis der Informationen bereits alle wichtigen Vorbereitungen zum Eintreffen der Patient:innen im Krankenhaus treffen.

Besonders Beratungsangebote können einfach digital in Anspruch genommen werden. © Shutterstock, Ground Picture
Gerade Beratungsangebote können unkompliziert digital in Anspruch genommen werden. © Shutterstock, Ground Picture

Wie kann euer Unternehmen durch Telemedizin profitieren?

Beratungsangebote für eure Mitarbeitenden

Für euch als Arbeitgebende ist Telemedizin deshalb so interessant, da auch die arbeitsmedizinische Grundversorgung durch sie abgedeckt werden kann. Wenn es um medizinische Versorgung in Unternehmen geht, kommen Betriebsärzt:innen ins Spiel. Auch deren Leistungen können digital in Anspruch genommen werden. Aber auch für andere Leistungen aus den Bereichen Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit besteht diese Möglichkeit.

Die Gespräche erfolgen über eine Videosprechstunde, wodurch ihr und eure Mitarbeitenden nicht nur Zeit einsparen könnt, sondern auch von einer Reihe weiterer Vorteile profitiert, auf die wir später noch einmal genauer eingehen werden.

Selbstverständlich müssen nicht alle Leistungen digital in Anspruch genommen werden. Ihr könnt selbst entscheiden, was für euch am passendsten ist.

Entscheidet ihr euch dafür, den Service der Betriebsärzt:innen online wahrzunehmen, betrifft dies vor allem Beratungen. Beispielsweise können Wunschvorsorgen oder gesundheitliche Probleme am Arbeitsplatz online besprochen werden. Auch wenn es um reisemedizinische Fragen oder um eine Impfberatung geht, bietet sich dieser Service an. Wenn eine eurer Mitarbeiterinnen schwanger ist und Fragen zum Mutterschutz hat, ist auch hierfür die Anwesenheit der Betriebsärztin oder des Betriebsarztes nicht zwangsläufig notwendig.

Ein Beispiel: Eine werdende Mutter hat erfahren, dass die Feinstaubbelastung durch Drucker eine Belastung für ihr ungeborenes Kind darstellen kann. Daher macht sie sich Gedanken, ob eine Arbeit im Büro für sie weiterhin möglich ist. Um eine schnelle Antwort auf ihre Fragen zu bekommen, eignet sich die telemedizinische Beratung durch Betriebsärzt:innen besonders gut. Selbstverständlich seid ihr als Arbeitgebende dafür verantwortlich, einen sicheren Arbeitsplatz für eure Mitarbeitenden zu schaffen und alle arbeitsschutzrechtlichen Vorkehrungen zu treffen. Eine Gefährdungsbeurteilung gibt Aufschluss darüber, ob ihr in eurem Unternehmen Maßnahmen zum verbesserten Arbeitsschutz treffen müsst.

Nicht zu vergessen sind auch die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, die neben der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung oft einer arbeitspsychologischen Beratung bedarf. Ansprechpartner:innen für die psychologische Beratung findet ihr beispielsweise bei einem Telemedizin Anbieter wie dem Betriebsarztservice. Auch sogenannte EAP-Programme, die für eine verbesserte psychische und physische Gesundheit bei Mitarbeitenden sorgen, können hilfreich sein. Mitarbeitende werden dabei über die Vorbeugung von mentalen und körperlichen Krankheiten sowie mögliche Maßnahmen aufgeklärt.

ASA-Sitzungen

Auch die Teilnahme der Fachkräfte für Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit am Arbeitsschutzausschuss (ASA-Sitzung) kann digital stattfinden. Bei einer ASA-Sitzung kommt das Fachpersonal zusammen und tauscht sich über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aus. Das Ziel der Sitzung ist eine ständige Verbesserung des Arbeitsschutzes und des Betriebsablaufs. Dafür wird über Maßnahmen beraten, die möglichst schnell umgesetzt werden.

Neben Unternehmen profitiert auch das Gesundheitssystem von Telemedizin. © Shutterstock, baranq
Nicht nur ihr, sondern auch das Gesundheitssystem kann von Telemedizin profitieren. © Shutterstock, baranq

Welche weiteren Vorteile bringt Telemedizin mit sich?

Einer der größten Vorteile der Telemedizin für Unternehmen ist das Sparen von Ressourcen. Während der Bedarf an Beratung, beispielsweise aufgrund der Zunahme psychischer Erkrankungen immer weiter steigt, ist es nicht mehr nötig, Arbeitsmediziner:innen permanent vor Ort zu haben. Sowohl das medizinische Personal als auch eure Mitarbeitenden sparen sich damit die Anreise und damit Zeit. Auch Termine können schneller vergeben werden.

Da in Deutschland über die Hälfte der Arbeitsmediziner:innen über 60 Jahre alt sind, wird die Versorgung immer knapper. Ärzt:innen müssen also immer mehr Unternehmen und mehr Arbeitnehmende betreuen. Die Effizienzsteigerung durch Telemedizin kommt dem zugute.

Doch die Telemedizin hat nicht nur Vorteile für Unternehmen, sondern auch für Ärzt:innen, Patient:innen und das Gesundheitswesen im Allgemeinen:

Einsparen von Zeit

Wenn Patient:innen ihre medizinische Beratung online einholen können, spart das Zeit. Sie können sich den Weg zu Ärzt:innen oder in die Klinik sparen und den Service von zu Hause aus in Anspruch nehmen. Gleichermaßen sparen auch Ärzt:innen Zeit, was zur Folge haben kann, dass die oft eingeschränkten Sprechzeiten erweitert werden können. Auch Krankenkassen können ihre Abläufe durch Telemedizin effizienter gestalten.

Entlastung des Gesundheitswesens

Das Gesundheitswesen kann durch Telemedizin entlastet werden, indem beispielsweise virtuelle Arztbesuche direkt nach der Sprechstunde in der elektronischen Patient:innenakte dokumentiert werden können. Auch Medikamente können per E-Rezept verschrieben werden.

Höhere Versorgungsqualität für das Gesundheitswesen

Gerade für Personen, die in ländlichen Gebieten leben, zahlen sich die telemedizinischen Leistungen aus. An Orten, wo es normalerweise keine Ärzt:innen gibt, sorgt Telemedizin für die nötige Versorgung.

In einigen Fällen kann Telemedizin lediglich eine ergänzende Maßnahme darstellen. © Shutterstock, Rido
In einigen Fällen kann Telemedizin die persönliche Anwesenheit von Ärzt:innen nicht ersetzen. © Shutterstock, Rido

Wo sind die Grenzen der Telemedizin?

Wenn es um Telemedizin geht, muss das Thema Datenschutz immer beachtet werden. Es ist daher erforderlich, dass mit Programmen gearbeitet wird, die eine sichere Videosprechstunde gewähren und allen Datenschutzrichtlinien der DGSVO entsprechen.

Auch muss bedacht werden, dass Telemedizin nur eine ergänzende Maßnahme zur arbeitsmedizinischen Betreuung darstellen kann. Den Einsatz vor Ort wird sie nie ganz ersetzen können. Beispielsweise ist eine gute Beratung nur dann möglich, wenn im Vorfeld schon eine Betriebsbegehung stattgefunden hat und genügend Informationen vorhanden sind. Um eine professionelle Beratung gewährleisten zu können, muss die beratende Person das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen gut kennen.

Noch effizienter mit der Arbeitssicherheit Sofort

Arbeitsschutz ist wichtig, kann jedoch einiges an Zeit beanspruchen. Die Arbeitssicherheit Sofort unterstützt euch bei der Bestellung von Betriebsärzt:innen und Fachkräften für Arbeitssicherheit – selbstverständlich auch in Form von Telemedizin. Auch die gesetzlich verpflichtende Gefährdungsbeurteilung erhaltet ihr bei uns schnell und unkompliziert in digitaler Form. Holt euch ganz unverbindlich ein Angebot ein. Wir freuen uns auf eure Anfrage!

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Beitragsbild: © Shutterstock, Studio Romantic

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